"Lehrer und Schüler greifen auf das gleiche Bewusstsein zu - mal von der einen, mal von der anderen Seite."


Lehrer und Schüler - zwei Aspekte des eigenen Seins, die sich jeder von uns gestaltet hat, um Wissen oder Können im außen zu suchen. Sie arbeiten öfter damit als Sie denken - in jeder zwischenmenschlichen Beziehung! Egal ob es die Kassiererin im Supermarkt ist, die Ihnen zum Beispiel Respekt, Geduld... lehrt, oder ein Freund, dem Sie seine Unklarheit zeigen und in den Hintern treten - immer wird Bewusstsein bewegt.

 

Schüler zu sein heißt einfach, sein Bewusstsein für etwas Neues zu öffnen. Im Schüler - Sein ist also die Bewegung, die Entdeckung, die Weisheit. Als Lehrer greift man dann darauf zu und zeigt, und spiegelt es dem anderen. Denn dieses Bewusstsein, das, was Sie als Schüler wissen möchten, ist frei.

Sagen wir, Sie möchten etwas über Quantenphysik wissen und fragen einen Lehrer. Damit haben Sie sich schon diesem Wissen geöffnet, es ist also schon Teil von Ihnen. Der Lehrer übernimmt dann den einfachen Part und zeigt Ihnen nur dieses Bewusstsein, für das Sie sich schon geöffnet haben.

Das können Sie auch sehr leicht sehen, wenn ein Schüler zum Beispiel etwas nicht  möchte, dickköpfig ist, sich nicht für das Wissen öffnet. Dann kann der Lehrer noch so viel Energie aufwenden, er wird dem Schüler dieses Wissen nicht zeigen können (egal wie deutlich es anderen erscheint).

Genauso ist es mit Bewusstseinsarbeit: Sobald Sie sich etwas fragen, zum Beispiel warum Sie gerade Ärger von allen Seiten anziehen, haben Sie gleichzeitig die Antwort schon in sich. Es geht hier nur um Sie - Die Antwort kann also nur von Ihnen kommen. Wenn Sie nun mit einem Lehrer arbeiten, kann dieser immer nur Ihr Bewusstsein, Ihre Antwort fühlen und sie Ihnen spiegeln. (Alles andere ist ein Spiel mit Manipulation)

 

Wir Menschen lieben allerdings unseren Dualismus und unsere Wertung - und mit dieser Wertetabelle haben wir natürlich auch vor der Einheit aus Schüler und Lehrer nicht Halt gemacht. Lehrer sind schlau, weise, intelligent, mehr wert. Und Schüler auf der anderen Seite unerfahren, unwissend und weniger wert. Als Schüler schaut man also auf zum Lehrer und sagt sich: Oh ist der schlau und weise - So möchte ich auch irgendwann mal sein. Vor lauter Unklarheit wurden die Eigenschaften auch noch vertauscht!

Schüler zu sein ist für uns ein Grund geworden, uns weniger wert zu fühlen; Und Lehrer zu sein, ein Grund sich über andere zu stellen (gehen Sie nur mal in eine Schule, Sie werden dieses Bewusstsein sofort spüren).

Dieses Spielchen der Hierarchie treiben die meisten Menschen noch sehr gerne. Jedoch ist alles, was Sie in einem Lehrer sehen, Teil von Ihnen! Er spiegelt Ihre Weisheit, Ihr Wissen, Ihr Sein... Wir lassen diese Sachen jedoch gerne beim Lehrer, aus Unsicherheit oder um Drama zu machen. Wenn Sie sich dieser Unklarheit bewusst werden und fühlen, dass Sie auch der Lehrer sind, wird es schwierig dieses Spiel weiterzumachen.

Das Gleiche gilt für den Lehreraspekt: Auf den Lehrer wurden viele Eigenschaften gestülpt, die Ihn mehr erscheinen lassen. Es wirkt, als würde das Wissen, die Weisheit ihm gehören. Dabei macht er nichts, als dem Schüler seine Weisheit, sein Wissen zu zeigen - Die große Leistung liegt hier beim Schüler: Sich dem Wissen zu öffnen und es zuzulassen. Der Lehrer kann nur das zeigen, was der Schüler aufmacht.

Gleichzeitig lernt der Lehrer immer etwas - ob er es gerade zulässt oder nicht. Er lernt zum Beispiel Geduld, Respekt für die Leistung des Schülers, sich nicht über andere zu stellen, Loslassen von Erwartungen an die Schüler...

 

Wenn Sie diese Wertung für sich auflösen, werden Sie fühlen, dass Sie einmal der sind, der zeigt, einmal der, der sich etwas zeigen lässt. Jeder Mensch ist also Schüler und Lehrer, und beide greifen auf das gleiche Bewusstsein zu - mal von der einen, mal von der anderen Seite.